Freitag, 21. Januar 2011

Weihnachten und Silvester "abroad"





Ich habs geschafft – das erste Weihnachtsfest fernab der Heimat. Unser Weihnachtsurlaub begann ganz der Tradition entsprechend damit, dass wir im Zug Strafe zahlen mussten. Diesmal allerdings, weil Philipp anstatt der auf dem Ticket vermerkten Susanne mit uns auf Reisen war. Nachdem wir dieses kleine Problem gelöst hatten, konnten wir unsere Reise beginnen. Zuerst ging es nach Gokarna (24.-28.12.), ein kleiner Küstenort im Norden Karnatakas, bekannt für seine ausgeprägte Hippieszene. Dort haben wir dann am 24. erst im Ort Quartier bezogen und eine kleine aber durchaus feine Weihnachtsfeier mitsamt Sternen und Bescherung abgehalten.

Om Beach, Gokarna

Zuerst waren wir schön essen, allerdings hatte der Restaurantchef nichts für christliche Feierlichkeiten über; somit wurden wir dort ziemlich schnell vor die Tür gesetzt.

Am Stadtstrand haben wir dann aber neben 2 einsamen Kamelen eine kleine (christlich geführte) Bar gefunden, in der es neben einem kühlen Bier auch einen Weihnachtsbaum und eine Krippe gab. Somit hatten wir dann doch noch ein recht originalgetreues Weihnachten!

Die nächsten Tage haben wir dann am berühmten Om-Beach verbracht. Wir haben nicht viel gemacht außer in der Sonne liegen, im Ozean schwimmen und Abends lecker essen gehen. Das war aber ehrlich gesagt genau das, was ich wollte, und somit muss ich sagen dass dieses

Weihnachten ein schönes war. Zwischen Sand und Palmen hat man auch irgendwie gar keinen Bock auf Schnee, Tannenbaum und co. Also, liebe Daheimgebliebenen, so leid mir das auch tut, ich hatte an Weihnachten definitiv kein Heimweh, mir hat nichts wirklich gefehlt.

Palolem Beach

Am 28. Dezember sind wir dann weiter nach Palolem (Südliches Goa) gefahren, wo dann auch Susanne wieder zu uns gestoßen ist. In Palolem haben wir nichts großartig anderes als in Gokarna gemacht, wir haben unsere Aktivitäten nur durch Meereskanu fahren (Georg und ich) und Muscheln suchen (größtenteils ich) erweitert. Die Meereskanutour war allerdings ein echtes Highlight, denn plötzlich waren wir mitten in einem Delfinschwarm! Die Delfine sind keine 5 Meter vor unseren Booten aus dem Wasser aufgetaucht, und ich war ganz hin und weg von diesem Anblick. Die Tiere sind echt ganz schön groß!!

Ansonsten ist Palolem unglaublich touristisch, überall sieht man weiße Touristen, überall gibt es kitschige Souvenirs zu kaufen. Das war für ein paar Tage mal ganz in Ordnung, aber auf Dauer wäre das wohl nichts für mich.

Sonnenuntergang in Palolem

Am 30. haben Georg und ich uns auf den Weg nach Anjuna gemacht; dort wollten wir uns mit all den anderen Freiwilligen treffen, um Silvester zu feiern. Anjuna ist eine der „Partyhochburgen“ Goas, also genau das, was man sich im Allgemeinen unter Goa vorstellt.

Da Georg und ich uns aber etwas zu spät auf den Weg gemacht hatten, sind wir an dem Tag nicht mehr bis nach Anjuna gekommen. Stattdessen sind wir in Panjim gestrandet, Goas Hauptstadt. Dort eine Unterkunft zu finden war aber mehr als nur schwierig. Am Ende haben wir dann im Flur eines netten Inders übernachtet...die Nacht war (wie man sich wohl denken kann) ziemlich ungemütlich und kurz. Aber ein Gutes hatte die ganze Aktion: Unser Gastgeber hat uns zum Abendbrot ein wirklich gutes Restaurant empfohlen, dass schon viele Preise für seine tradiotionnelle Goanische Küche bekommen hat. Der Fisch war köstlich!

Am 31. haben wir uns dann früh morgens auf den Weg nach Anjuna gemacht. Nach langem Suchen haben wir dann dort auch eine Unterkunft gefunden. Den Rest des Tages haben wir dann nochmals am Strand verbracht. Dort fand dann auch unsere Silvesterparty statt. Mitternacht mit den Füßen im Ozean ist schon was besonderes. Wir haben in den unzähligen Strandlokalen gefeiert bis zum Sonnenaufgang und hatten wirklich einen super Abend, an den ich mich noch gerne erinnere.

Am Neujahrstag ging dann das wohl größte Abendteuer der Reise los: Mumbai!!

Mit dem Bus ging es 13 Stunden lang von Goa in die Megastadt. Als wir dann Sonntags morgens um 8 Uhr den Bus verließen staunten wir nicht schlecht: Mumbais Straßen waren wie leergefegt! Grade erst hatten wir im Reiseführer gelesen, dass über 20 mio. Menschen in der Stadt leben, und dann so was! Auch ein Lokal zum frühstücken mussten wir lange suchen, denn vor 10 Uhr war einfach alles geschlossen...

Somit war mein erster Eindruck von Mumbai ein sehr sehr entspannter.

Taj Mahal Hotel un Gateway of India

Wir haben dann in einem kleinen Hotel im südlichen Teil der Stadt Quartier bezogen, ganz in der Nähe vom berühmten Taj Mahal Hotel. Das wurde natürlich auch sogleich bestaunt, ebenso wie das Gateway of India. Die Stadt hat wirklich einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Da wären neben den beiden o.g. Highlights noch die Universität, das Gerichtsgebäude, der Victoria Terminus, Elephanta Island (Weltkulturerbe!), die Haji Ali Moschee, der Marine Drive, etc.

Haji Ali Moschee

Mumbai!

Ich habe mich schon lange auf diesen Trip nach Mumbai gefreut. Vielleicht wisst ihr das nicht, aber einer der Gründe für meinen Aufenthalt in Indien ist das Buch „Shantaram“, welches zum Großteil in Mumbai spielt. Ich hatte großen Spaß daran all die Schauplätze aus dem Buch in der Stadt zu entdecken!

eine indische Großwäscherei

Wir hatten insgesamt 6 Tage Zeit in Mumbai, bevor unser Flug zurück nach Bangalore ging. Da ich echt ewig von Mumbai und allem erzählen könnte und euch das bestimmt irgendwann zu langweilig wird, werde ich einfach ein paar Fotos hochladen und kommentieren, dann könnt ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen!

Marine Drive mit Mumbai's Skyline

Kurz zu erwähnen wäre noch, dass am letzten Tag unseres Aufenthalts der Prime Minster von Indien in Mumbai zu Gast war. Und ich kann voller Stolz sagen, dass er sogar an uns vorbeigefahren ist! Das war ein schöner Abschluss für unseren Urlaub.

Mumbais Straßen können doch voll sein ;)

Weihnachten und Silvester sind vorbei, und ich hatte wiedermal einen wundervollen Urlaub. Ich habe viel neues gesehen und viel erlebt, und habe mich wieder ein bisschen mehr in dieses Land verliebt.

Zurück im Projekt ist wieder fast alles beim alten. Wir haben jetzt bis Anfang März noch eine neue Freiwillige bei uns: Kerstin, 19, aus Schweden. Ansonsten unterrichten wir English (bzw. versuchen es), feiern Festivals und spielen mit den Kindern. Susanne hat sich ein Motorrad gekauft und kämpft sich jetzt durch den indischen Straßenverkehr. Ich werde allerdings dem Bus treu bleiben.....

Anfang Februar werde ich zusammen mit Kerstin, Georg und Philipp für ein verlängertes Wochenende nach Hampi fahren.

Bis dahin erstmal!